Nachdem nach der Rallye Hunsrück Kotflügel ausgebeult und Stoßstange erneuert waren, sollte dem Start bei der Rally Mittelrhein mit über 160 WP-Kilometern über 2 Tage nichts mehr im Wege stehen. Doch dann kurz vor der Rallye Info von Tobias: Mit Corona ausgeschaltet. Kein Start möglich ☹
Zum Glück war Alex Klemens zur Stelle, um Frank durch die Weinberge zu delegieren, und schon vorab - er machte seinen Job vorzüglich.
Bereits Donnerstagabend das Quartier an der Mosel bezogen ging es Freitagmorgen ans Abfahren der 6 WPs, wobei die ersten 4 WPs in Moselnähe am Samstag 3 mal gefahren werden sollten, und die 2 Eifel-WPs für 2 Lops am Sonntag auf dem Zeitplan standen.
Wie immer zog sich das Abfahren doch sehr in die Länge. Erst gegen 17h kam das Team zurück in den Service-Park in Föhren. Nach Installation des RallyeSafe Systems dann noch zur Technischen Abnahme und das Freitagsprogramm war abgehakt.
Trotz durchwachsener Wettervorhersage ging es mit Startnummer 75 noch mit trockenen Bedingungen auf die Reise. 4 WPs und dann nach dem Re-Grouping zurück in den Servicepark, wobei die beiden ersten Bergweiler 1 und 2 dieselbe kurze 4,5km Sprintprüfung, nur mit unterschiedlichem Startpunkt waren.
Das Zusammenspiel von Alex und Frank funktionierte von Anfang an gut, so das nach WP2 nur 7 Sekunden Rückstand zum Youngtimer-Führenden Team Schumann / Glasen auf der Uhr standen. Mit WP3 Drohntal stand die erste Prüfung durch die Weinberge an. Dieses Jahr ohne die groben Schotterstücke von 2024. Gut „angesagt“ von Alex konnte das Team die 11km fehlerfrei und schnell passieren. Am Ende stand ein Vorsprung von mehr als 13 Sekunden auf den Youngtimermeister Jansen auf der Uhr und damit auch die Führung in der Klasse. (https://youtu.be/03kaZE-0wd8?si=lMSgNsWRft_WTqJ2)
Zum Abschluss der ersten Runde stand mit der WP Trittenheim die mit über 20km durch die Weinberge die Längste WP an. Auch hier konnten Frank und Alex die Leistung des Cossies gut auf die Straße bringen und den Vorsprung auf das Team Jansen / Palm um weitere 7 Sekunden ausbauen. Mit 50 Sekunden Vorsprung ging es ins Re-Grouping und danach in den Servicepark. Kurz Bremsen und Öl checken, dann ging es auch schon wieder weiter.
Im zweiten Umlauf standen dieselben 4 WPs auf dem Programm. Nur das Wetter wollte nicht mehr so wie am Morgen. WP5/6 waren noch trocken, und das Team Strauch / Wildschütz konnten hier mit neuer Reifenwahl mit Bestzeiten aufwarten. Trotzdem konnten Esser / Klemens die Führung noch mit 44 Sekunden Vorsprung halten. Dann kam die kurze, aber kräftige Regenschauer auf dem Weg zur WP7. Zum Glück hörte sie kurz vor der Wertungsprüfung auf und zum Start war schon wieder ein Großteil abgetrocknet. Trotzdem verloren Frank und Alex auf der WP mit nur der dritten Zeit über 10 Sekunden. Auf der langen WP8 (Drohntal 2) mit aufkommenden Regen zum Ende zeigte Jansen wieder seine Klasse, aber konnten trotzdem nicht mehr als 10 Sekunden auf das Team Esser / Klemens gut machen https://youtu.be/QdC01XfuXQQ?si=8pdu1URqDQkps5WZ
Daher war das Cossie-Team trotz des Regens noch mit fest 30 Sekunden Vorsprung am Ende von Umlauf 2 schnellster Youngtimer.
Zu Umlauf 3 derselben WPs hatten sich die dunklen Wolken leider noch nicht verzogen. Kurz nach Ausfahrt legte der Regen los. Zunächst nur leicht auf WP9/10, aber dann mit kräftigem Dauerregen vor WP11. Aber jetzt war die Entscheidung für Trockenreifen gefallen! Bereits auf WP9 über 30 Sekunden Zeitverlust – weg war die Führung. Und nach WP10 bereit über 20 Sek Rückstand und nur noch knapp Platz 2 in der Klasse. Aber es sollte auf WP11 noch schlimmer kommen: Der einsetzende Regen machte es in den Weinbergen mit diesen Reifen fast unmöglich die Leistung auf die Erde zu bringen. Kurz vor Ende der WP in einem sehr matschigen Stück durch ein Wäldchen passierte es dann – Übersteuerndes Heck, 180 Grad Drehung und Rückwärts die Böschung herunter. Zum Glück kein harter Einschlag, aber die WP und damit die Rallye waren beendet. Ein Re-Start am Sonntag zu den 2x2 tollen Eifel-WPs wäre möglich gewesen, aber leider wurde beim Bergen die Zahnstange der Lenkung verbogen ☹
Somit ein sehr gemischtes Resümee: Tolle WPs und gute Zeiten im Trockenen, aber am Ende nicht im Ziel 🤷♂️.
Weiter geht’s am 23. August bei der Rallye Oberehe rund um Hillesheim.
Nach dem verspäteten Saisonauftakt bei der Osterrallye in Zerf nahm erstmalig in dieser Saison wieder Tobias auf dem Beifahrersitz Platz – passend zum dreijährigen Jubiläum dieser Besetzung.
Bei leckerem Frühstück gestärkt stand die Besichtigung der vier Wertungsprüfungen an, größtenteils aus den Vorjahren bekannt, aber teils neu kombiniert und gewohnt anspruchsvoll, mit längeren Schotterpassagen im „Werzbacher Bruch“ und „Hosenbachtal“.
Zur ersten Wertungsschleife präsentierte sich der Hunsrück von seiner frühsommerlichen Seite: Temperaturen knapp unter der 30-Grad-Marke gepaart mit Sonnenschein, der die Temperatur im Auto dauerhaft über 40 °C trieb. Trotz dieser Belastung konnten Frank und Tobias auf den ersten vier WPs alle Bestzeiten in der Klasse ein- und einen souveränen Vorsprung von einer halben Minute auf die Konkurrenten Norbert Zaremba/Katja Strobel im BMW M3 E30 herausfahren.
Da bereits vor WP 4 dunkle Regenwolken aufzogen, stellte sich zur Halbzeitpause (neben der nach der Verpflegung) vor allem eine Frage: Regenreifen – ja oder nein? Die Beantwortung nahm Petrus den Teams ab, schickte er doch kräftigen Regen pünktlich zum Reifenwechsel. Sogar so stark, dass die gesamte Rallye für eine halbe Stunde pausiert wurde – ein Novum.
Mit nun anderen Reifen ließ es Team Esser auf WP 5 etwas gemütlicher angehen, konnte den Vorsprung in der Klasse aber aufgrund fehlender Regenbereifung bei der Konkurrenz nochmals deutlich ausbauen. Auf WP 6 dann ein großer Schreckmoment: Am Ende einer langen Geraden verzögerte der Cossie nicht wie gewohnt, sodass nur der Notausgang in Form einer Weide blieb. Mit Glück im Unglück wurden durch den Zaun im ersten Moment nur die Scheibenwischer übereinandergeworfen, sodass eine Weiterfahrt möglich war. Auch der fachmännische Blick nach dem WP-Stopp bestätige: Kleinere Blessuren, aber keine, die das Ende der Rallye bedeutet hätten.
Dank des großen Vorsprungs konnte auch das anschließend spürbar fehlende Vertrauen in die Bereifung den Klassensieg nicht mehr gefährden. Zudem konnten Frank und Tobias sich den zweiten Platz in der Youngtimer-Gesamtwertung sichern, der mit einem tollen Bergkristall als Trophäe – überreicht von der Deutschen Edelsteinkönigin – belohnt wurde.
Nach über zweimonatiger Pause wird der nächste Einsatz bei der Rallye ADAC Mittelrhein am 1/2 August in den Moselweinbergen und der nahegelegenen Eifel stattfinden.
Nachdem wir wegen technischer Probleme den überholten Motor nicht rechtzeitig zur Rallye Kempenich fertigbekommen hatten, musste der Saisonstart auf die Osterrallye am 19. April verschoben werden. Jetzt sollte die Technik aber up to date sein.
Standardbeifahrer Tobias war an dem Wochenende auf einem Rallye 5 unterwegs, so das Sherif Sybertz zu seinem ersten Einsatz als Rallyebeifahrer kam.
Auf Karfreitag Nachmittag ging es bei sonnigem Osterwetter entspannt ins Saarland zur Ruwertalhalle in Zerf. Papierabnahme und Technische Abnahme machten keine Probleme, so das das Team den Abend entspannt ausklingen lassen konnte. Für Samstag war um 7h Start zum Abfahren der Strecke mit dem Cossie angesagt.
Bordbuch abgeholt ging es dann auch pünktlich zur WP1. Der Aufschrieb vom letzten Jahr half Sherif zum Einstieg. Die anderen 3 WPs hatten nur einige Stücke vom letzten Jahr, also fleißig schreiben für Sherif. Chefschrauber Jakob war als das Team gegen 1130h zurück im Fahrerlager war inzwischen auch eingetroffen.
Noch ein kurzer Check und ein Ausflug zur 15km entfernten Tankstelle (keine in der Nähe der ganzen Rallyestrecke!) und ein kurzer Fahrzeugcheck, dann war schon Start angesagt.
Auf gings zur ersten WP, nur wenige km vom Rallyezentrum in Oberzerf. Fertigmachen zum Start – wo sind die Fahrerhandschuhe? Im Transit vergessen!! Da mussten für die erste WP die Arbeitshandschuhe herhalten. Trotzdem ein guter Start mit der schnellsten Zeit der Youngtimer 😊 auf dieser kurzen Start-Ziel Prüfung. Danach zügig zum Rallyezentrum, Handschuhe greifen und auf zur WP2 Richtung Saarburg. Die 7,9km lange Start-Ziel Prüfung hatte alles zu bieten, von Matschwegen durch den Wald, Schotter und Asphalt durch die Weinberge bis zu schnellen Landstraßenpassagen. Trotz 1x Zurücksetzen kam das Team Frank / Sherif gut zurecht und konnte noch die 3. Zeit bei den Youngtimern erreichen.
Mit WP3 kam der erste Rundkurs, mit schnellen Passagen über die Feldwege und an den Rapsfeldern vorbei. Einigen blinde Kuppen bremsten den Fluß, aber ein kurzer Ausflug über die Wiese kostete kaum Zeit. WP4 war der zweite Rundkurs, mit schnellen Passagen, aber auch 2 sehr engen Handbremskehren. Die passten noch ganz gut, aber eine verdeckte Ecke hinter einer Kuppe wurde zu optimistisch angegangen und es gab nur noch den Ausweg über die Weide. Zum Glück keinen Zaunpfahl getroffen ging es im großen Bogen wieder zurück auf die Strecke. Über 15 Sekunden verloren. Damit war die gute Platzierung bei den Youngtimern dahin, aber zumindest noch schnellster in der Klasse zur Halbzeit.
Durch Verzögerungen und Tank und Reifenzone blieben beim Re-Grouping nur 5 Minuten Pause. Gerade genug Zeit die Getränkevorräte aufzufüllen.
Die zweite Runde über die 4 WPs hatte sich das Team Frank / Sherif mit den Ansagen besser eingespielt. Keine Ausflüge mehr über die Wiesen, aber dafür wohl zu wenig Biss und zu viel Tempo rausgenommen. So wurde der Klassensieg gegen Norbert Zaremba um knappe 4 Sekunden verpasst und es reichte nur zu Platz 4 bei den Youngtimern.
Trotzdem waren alle froh, dass der Cossie nach all den Umbauarbeiten im Winter problemlos gelaufen ist und Sherif seine erste Rallye als Beifahrer mit einer Zielankunft beenden konnte.
An dem stärkeren Untersteuern durch den steiferen Vorderwagen muss bis zur Rallye Hunsrück Ende Mai noch gearbeitet werden.
Dort werden dann Frank und Tobias wieder an den Start gehen.
Wir hatten uns ein großes Programm für den WInter vorgenommen: Der Motor sollte nach 45.000km im Cossie überholt werden, und auch die Karosse hatte es nach den Schlägen bei der Mittelrhein und bei der Oberehe dringend nötig.
Daher ging es dann auch schon kutz nach RKA an den Motorausbau und das Zerlegen des Fahrzeugs für die Karosseriearbeiten am Vorderwagen.
Der Motor wanderte an den Motorbock und im Januar gings mit dem Zerlegen und Durchchecken aller Teile los. Leichte spuren an den Pleuellagern waren nach dem Ölverlust bei der Oberehe am 4. Zylinder nicht zu übersehen, aber sonst sah eigentlich alles besser als erwartet aus. Leichte Ovalität der Zylinder und Korrosion am Motorblock verlangten kurzes honen und planen. Die leicht geschrumpften Kolben wurden durch beschichten wieder "aufgedickt" und mit neuen Kolbenringen bestückt. Das Beschichten brauchte allerdings seine Zeit, so das wir uns inzwischen der Karosse zuwenden konnten.
Aus den Hänger und zu Simon auf die Richtbank. Dank dem neuen Richtsatz für den Sierra waren die Änderungen am Vorderwagen nicht zu übersehen: Das linke Stützlager war deutlich zu hoch uns zu weit innen. Zurecht ziehen war der erste Schritt. Aber danach mussten Verstärkungen rein und dazu die verschweißten Kotflügel runter. Alles in allem ganz schön viel Arbeit, die nur durch die tatkräfte Unterstützung von Christian und Simon am Ende zu einem guten Ergebnis führte (siehe Bilder).
Eine Woche vor der Rallye Kempenich kamen die beschichteten Kolben zurück und wir machten uns an den Zusammenbau. Doch am Ende, wenns nur abends geht, zog es sich doch bis Mittwoch hin, bis der Motor wieder in der Karosse war. Aber die Enttäuschung am Donnerstag - der Motor springt nicht an. Nur ein kurzer Ton, dann nur noch das Drehen vom Anlasser, nasse Kerzen und eine Pfütze Benzin auf den Kolben. Die Fehlersuche startete.
Tests aller Sensoren der Motorsteuerung, Austausch von Zündverteiler / OT-Geber / Zündung / Steuergerät / Kerzen /.....alles half nichts. Der Fehler konnte vor der Rallye nicht mehr gefunden werden und wir mussten den Start bei der Kempenich absagen. Sehr enttäuschend nach all der Arbeit der letzten Wochen.
Am Ende war es der Kühlwassertemperatursensor, der keinen richtigen Kontakt hatte und der Motorsteuerung dadurch -40 Grad als Info gab. Dadurch regelte das Leerlaufregelventil auf ganz auf und die Düsen spritzen ein was ging. Neuer Kühlmittelsensor und Stecker, und der Motor läuft :-)
Dafür sind jetzt auch OT-Geber und Phasensensor neu, und wir wissen wie wir mit dem Oszilloskop umgehen müssen ;-)
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